Theo Frings
THEO FRINGS
„DIE TOMATE WILL JEDEN TAG GRÜNDLICH BEACHTET UND GEHEGT WERDEN“
Bio heißt Boden, gewachsener Boden und der ist hier wertvolle Grundlage in allen 11 Gewächshäusern. Nicht die üblichen in Nährstoffe getränkten Stein- oder Holzwolle-Pakete. Bei Tomaten Frings entscheiden Licht und Sonne, wann geerntet wird und nicht der Markt.
THEO UND SEINE TOMATEN ODER DIE LEIDENSCHAFT, DEN PARADIESAPFEL WIEDER DAS VERFÜHREN ZU LEHREN
„Wir hatten schon Sorten, die fast schon nichts mehr mit Tomaten gemeinsam hatten. Totaler Kirschgeschmack! Da habe ich mich schon gefragt, hast du jetzt eine Tomate im Mund oder eine Kirsche? Leider war diese Sorte allzu empfindlich“. Mit dieser Erkenntnis beschreibt Theo Frings nicht nur die Wiederentdeckung der Tomate mit Geschmack, sondern auch Freud und Leid eines Naturliebhabers und Gärtners, der sich in die Tomate verliebt hat. Das geschah vor gut fünf Jahren und zusammen mit Ehefrau Ingrid entschied er, radikal von Zierpflanzen auf Fruchtgemüse umzusteigen.
„Es war ein harter Umstieg zum Bio-Gemüse, schon aus finanziellen Gründen. Man investiert viel Geld, aber das kommt niemals in demselben Maße zurück. Aber Bio sollte es schon sein“, bekräftigt Theo Frings. Seit vier Jahren ist sein Betrieb auf den ersten Höhen der Nordeifel Bio-Zertifiziert. Triebfeder des Umstellungsprozesses war die Tomate. Sie ist die Hauptdarstellerin auf der Hof-Bühne der Familie Frings in Mechernich-Floisdorf. Oder sollte man besser sagen: Die Diva? Die wirklich knackige, aromatische, geschmacksintensive, natürliche Tomate beansprucht alle Aufmerksamkeit für sich. Sie will jeden Tag gründlich beachtet und gehegt werden. „Wir können ja nicht mit der Spritze durchgehen. Wollen wir auch nicht“, sagt der Tomatenfan Frings.
Gut – die Tomate bedankt sich mit großer Geste: Durchschnittlich zweimal pro Woche beschenkt sie ihre Freunde und Liebhaber mit erntereifen Früchten. Aber sie will die „Einzige“ bleiben. Theo Frings: „Die Pflanzen kommen Ende Februar in die Erde. Und die Cocktail-Tomaten konnten wir schon bis in den Dezember hinein ernten. Eine Zwischenkultur ist also nicht möglich und so sind wir auf Gedeih und Verderb auf die Tomate angewiesen“.
„Die“ Tomate? Die Vielfalt des Nachtschattengewächses ist mit weltweit mehr als 3000 bekannten Sorten legendär. Im Schlepptau der Slow-Food-Bewegung hat sie ihren Geschmack wiedergefunden. „Der Aromenreichtum der Tomate ist im industriellen Massenanbau auf der Strecke geblieben“, beklagt der „Handwerker“ Frings. „Bio heißt Boden, also gewachsener Boden. Der ist buchstäblich die Grundlage in allen unseren 11 Gewächshäusern und nicht diese in Nährstoffe getränkten Stein- oder Holzwolle-Pakete. Und bei uns entscheiden Licht und Sonne, wann wir ernten und nicht der Markt“.
Derzeit wachsen und gedeihen 35 Sorten auf dem Hof der Familie Frings, davon 12 große Tomaten, der Rest in den besonders beliebten Cocktail-Varianten. „Mein Favorit ist derzeit die „Blush Tiger“, eine extrem fruchtig-süße Cocktailtomate in einem besonders attraktiven gelb-roten Kleid. Oder die größere Variante „Fujipink“, schwärmt der Tomatenexperte. „Viele Sorten hat uns ein sehr engagierter, überaus kooperativer Züchter aus England beschert, der eine umfangreiche Sammlung alter Sorten pflegt“.
„Geldsack“ heißt eine solche historische Fleischtomate im Fringsschen Sortiment. Passt ihr Versprechen des Geldsegens zur Entwicklung des unternehmerischen Abenteuers, alles auf die perfekte Tomate zu setzen? „Der Start war schwer, aber alle erfahrenen Züchter hatten uns ja schon gewarnt, daß fünf Jahre das Minimum seien, die Gewinnschwelle zu erreichen. Bei uns hat es sich sehr verbessert und wir sind gut im Plan. Und die Leidenschaft, die bestmöglichen Tomaten zu kultivieren, ist so intensiv wie am ersten Tag!“
Im Tomatenparadies der Familie Frings hat der Paradiesapfel (in Österreich heißt er immer noch „Paradeiser“) wieder gelernt, daß und wie er einen, dem Genuß verfallenen Adam zu einem besonderen Geschmackerlebnis verführen kann. Gut gemacht, Eva!
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