Judith Lambrich
JUDITH LAMBRICH
„PIEMONTESER SIND NETT
UND UMGÄNGLICH UND
EIGENWILLIG“
Anfang der 1990er Jahre spezialisierte sich Judiths Vater auf die Mutterkuhhaltung
und setzte alles auf die in Deutschland eher seltene italienische Rinderrasse.
DIE FRÖHLICHE JUDITH UND IHRE ROBUSTEN GÄSTE AUS DEM PIEMONT
„Also die sind absolut wetterfest und erstaunlich robust. Wenn es regnet, schneit und stürmt drehen die ihren Popo einfach in Richtung Wetter – und fressen seelenruhig weiter!“. Mit ihrem ansteckenden Lachen beschreibt Judith Lamprich einen bemerkenswerten Wesenszug ihrer Schützlinge: Rund 50 Mutterkühe und deren 100 Kälber „bei Fuß“ verbringen den weitaus größten Teil des Jahres rau, aber garantiert stressfrei auf den saftigen Wiesen zwischen den sanft geschwungenen Vulkankuppen des oberen Brohltals. Die Tiere fühlen sich offenbar zuhause in der Eifel. Kein Wunder – die Heimat der Piemonteser Rinder ist eine Hügellandschaft zwischen 150 und 750 Höhenmetern, die ein knappes Drittel des norditalienischen Piemonts prägt. Von den Eifelwiesen haben die edlen Rindviecher wohl einen ähnlichen Fernblick: In diesem Fall auf die malerische Burg Olbrück, hinunter ins Rheintal bis in den weiten Westerwald am östlichen Horizont.
Anfang der 1990er Jahre spezialisierte sich Judiths Vater auf die Mutterkuhhaltung und setzte alles auf die in Deutschland eher seltene italienische Rinderrasse. Das reinrassige Piemonteser Fleischrind ist weiß, mittelgroß und langgestreckt. „Und nett und umgänglich“ – ergänzt Judith Lamprich „aber auch eigenwillig. Meine Tiere haben wenig Kontakt mit Menschen. Ich schaue zwar jeden Tag nach jedem einzelnen Tier, aber ich kann nicht ständig hingehen und Öhrchen kraulen“. Ab und zu gibt es ein ‚Schokolädchen‘, also ein paar Pellets als ‚Bindemittel‘ zwischen den Tieren und mir. Mehr nicht“. Im Winter stehen alle Tiere im Stall. Gefüttert werden sie mit dem Heu und Futterprodukten aus den eigenen Betriebsflächen – eine unabdingbare Voraussetzung für den zertifizierten Biobetrieb.
Als ihr Vater erkrankte, wechselte die gelernte Pferdewirtin in den Familienbetrieb und übernahm ihn 2013 im Alter von 28 Jahren. Und damit eine nicht endende, tagtägliche Herausforderung. Jeder Arbeitstag beginnt mit dem Sonnenaufgang und endet nicht bevor die Sonne hinter den Eifelhöhen verschwunden ist. „Ich möchte nichts anderes machen und ich mache meine Arbeit mit Leidenschaft, Liebe und Herzblut“. Und das mit aller Konsequenz. Das Lachen hat Pause, wenn die quirlige Landwirtin auf eine unvermeidliche Eigenschaft ihres Wunschberufs angesprochen wird. „Ich begleite die Tiere bis zum Letzten. Ich fahre sie selbst zum Schlachter in der Nachbarschaft und ich bestehe darauf, ganz früh morgens und als allererste meine Tiere selbst aus dem Hänger zu führen, um ihnen so gut wie möglich jeglichen Stress zu ersparen“.
Der Lohn dieses Arbeitsethos, der Leidenschaft und Liebe zu ihrem Beruf ist die allgemeine Wertschätzung für ihre Produkte. „Meine Kunden schätzen mehr denn je die optimalen Lebensumstände der Tiere und das besonders zarte, feinfaserige und fettarme Fleisch der Piemonteser. Und ich weiß, daß am Ende meine Tiere niemals ein Unrecht durch einen Menschen erfahren haben und ein gutes Leben in einer wunderschönen, reichen Natur hatten“.
Und jetzt erobert dieses lebensfrohe Lachen einmal mehr Judith Lamprich. Ihre Ausstrahlung tut ihren Piemontesern auf den weiten Weidehügeln der Osteifel offenbar besonders gut.
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