Ansgar Hehenkamp
ANSGAR HEHENKAMP
„WASSER IST NICHT UNSER ELEMENT, DA SIND NUR FISCHE ZU HAUSE“
Der Laacher See ist kalt und tief – ein ideales Biotop für die Blaufelchen, die Fische mit der schlanken Linie und dem hellen, festen, grätenarmen Fleisch. Felchen sind Verwandte von Forelle, Lachs und Co.
DER FELCHEN-FISCHER UND SEIN PARADIES ZWISCHEN HIMMEL, ERDE UND EIFELMAAR
„Für mich gibt es kein schlechtes Wetter. Düster kann der Himmel sein – aber nicht die Stimmung. Natürlich bin ich immer ganz alleine auf dem See, da darf man den Respekt nicht verlieren. Wasser ist eben nicht unser Element, da sind nun einmal nur die Fische zu Hause“. Die Felchen beispielsweise, die Ansgar Hehenkamp an diesem frühen Morgen Fisch für Fisch geschickt und routiniert aus den Netzen pult. Sie verschwinden noch im Boot auf hoher Eifelsee unter einer dicken Schicht aus zerkleinertem Eis – dem wichtigsten Hilfsmittel des Fischers vom Laacher See.
2007 erfüllte der gelernte Fluss– und Seefischer sich seinen Lebenstraum vom „eigenen“ See: Er bewirtschaftet seitdem exklusiv das mit 330 Hektar größte Eifelmaar als Pachtgewässer. Der Laacher See ist kalt und tief – ein ideales Biotop für die Blaufelchen, die Fische mit der schlanken Linie und dem hellen, festen, grätenarmen Fleisch. Der Felchen (so möchte er laut Duden angesprochen werden) ist ein Verwandter von Forelle, Lachs und Co, und gilt als besonders wohlschmeckende Variante. Die Mönche der Benediktinerabtei Maria Laach hatten die Fische vor langer Zeit für ihre eigene Fischerei eingesetzt. „Auch ich arbeite mit Neubesatz und einer sorgfältig abgestimmten Fangquote mit den dazugehörigen Schonzeiten, damit alles auf lange Dauer funktioniert“, ergänzt Asgar Hehenkamp, der oft auch ein paar Barsche oder einen Hecht in seinen Netzen findet.
Felchen fängt der Berufsfischer auch im Auftrag der Wahnbachtalsperre, die den Großraum Bonn/Rhein-Sieg mit Trinkwasser versorgt und keinen hohen Fischbesatz verträgt. Offenbar ein mühsames Geschäft: „Durch den besonders geringen Nährstoffgehalt des Trinkwasserreservoirs gehen hier 15 auf’s Kilo. Im Laacher See sind es drei bis vier Fische.“
Den Markt für seine Fänge hat Ansgar Hehenkamp im Rheinland selbst aufgebaut: „Ein kleiner, eingeweihter Kreis von Kennern“. Der komplette Fang landet noch am selben Tag beim Handel oder direkt in den Profiküchen. „Ich bin schon ein bisschen stolz auf mein Kundenportfolio. Da sind wirklich die besten Köche am Platz dabei. Und DeliTeam nimmt mir auch die kleinen Exemplare ab für die exklusiven Felchen-Weißwürste. Auf dieser Grundlage macht die Arbeit einfach Spaß. Mehr will ich als kleiner handwerklicher Einzelkämpfer auch gar nicht machen. Allein schon deshalb ist das Limit erreicht“.
Der Arbeitstag beginnt im hölzernen Bootsschuppen, der sich auf mächtigen Pfählen im Schilf des Laacher See-Ufers versteckt. Ein einsames, atemberaubend schönes Fleckchen zwischen Himmel, Erde und Wasser. Hier möchte man einen ganzen Urlaub verbringen. Die allgegenwärtige Abtei Maria Laach – eines der schönsten Denkmäler der Romanik – dominiert die Traum-Kulisse und verzaubert diesen gesegneten Ort. Oft ist Ansgar Hehenkamp auch im Sommer schon bei Sonnenaufgang draußen auf dem See. Es muß ihm vorkommen, als sei er der einzige Mensch in einem unberührten Paradies. Und dieses Gefühl, diesen Blick, diese Stimmung ergreift den Felchen-Fischer auch noch nach zehn Jahren auf dem Laacher See: „Wenn ich das nicht mehr merke höre ich auf“.
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